Die Reifen

Nützliches und Wissenswertes zu den Gummisohlen

Mit den Reifen, den Gummisohlen unserer Fahrzeuge, kann man viel fansch machen. Verschärft wird das durch viel Halbwissen und veraltetes Wissen, das heutzutage durch die Entwicklung der Materialien bzw. durch inzwischen gewonnene Erkenntnisse über die Zusammenhänge überholt ist.

Hier nun eine wahllose und unvollständige Ansammlung an Informationen, die ich über die Zeit zusammengetragen und nach meinen Möglichkeiten auf Richtigkeit geprüft habe.


Reifen lagern

Werden Reifen falsch gelagert, können sie Schaden nehmen. Meist wird dadurch der Fahrkomfort und die Haltbarkeit beeinträchtigt, manchmal geht es aber auch an die Verkehrssicherheit. Auf jeden Fall ist es besser, von Anfang an Reifen richtig zu lagern:
- Reifen, die auf der Felge montiert sind, sollen hängend oder gestapelt gelagert werden. Reifendruck dabei min. 1,5 bar, besser den empfohlenen Reifendruck.
- Reifen, die nicht montiert sind, sollen auf die Lauffläche gestellt gelagert werden. Dabei ca. alle vier Wochen etwas weiterdrehen, um Standplatten zu vermeiden.


Richtiger Reifendruck

Um den richtigen Reifendruck wird viel diskutiert und gestritten. Welches der richtige Reifendruck ist, kommt darauf an, was für eine Philosophie man möchte: Legt man den Schwerpunkt auf mehr Komfort oder auf maximale Sicherheit. Beides gleichermaßen kann man nicht haben!
Die Fahrzeughersteller verwenden für den optimalen Fahrkomfort auch die Eigenfederung und -Dämpfung der Reifen. Deswegen legen sie in Berechnungen und Feldversuchen einen Reifendruck fest, der ein möglichst weiches und komfortables Abrollen bietet. Ohne dabei ein schwammiges, unpräzises Fahrverhalten oder inakzeptable Abstriche bei der Sicherheit bei Kurvenfahrt und Bremsmanöver zu bekommen. Die im Fahrzeughandbuch angegebenen Reifendrücke sind deswegen immer als absoluter Mindestdruck anzusehen!
Optimale Sicherheit erhält man dagegen, wenn man den vom Reifenhersteller angegebenen maximal zulässigen Reifendruck verwendet. Und das unabhängig von Auto und Beladung. Damit hat der Reifen die beste Formstabilität, auch bei schnell gefahrenen Kurven und starken Bremsungen. Dieser Druck ist im Kleingedruckten auf der Reifenflanke angegeben. Es handelt sich dabei nicht um den höchsten Druck, den der Reifen aushält - der Berstdruck liegt gut zehn mal höher. Selbstverständlich ist diese Druckangabe immer als absoluter Höchstdruck zu verstehen!
Die Vorteile des hohen Reifendrucks sind außer erhöhter Sicherheit auch noch höhere Laufleistung und geringerer Kraftstoffverbrauch. Nachteilig ist das härtere Abrollverhalten und die subjektiv "nervösere", weil deutlich leichtgängigere Lenkung.
Der oft geäußerte Einwand gegen hohen Reifendruck, daß sich die Lauffläche dann nur in der Mitte abnutzen würde, kommt bei modernen Gürtelreifen nicht mehr vor. Außer es liegt ohnehin schon eine Beschädigung der Karkasse vor, z.B. durch einen unsanften Bordsteinkontakt.


Winterreifen?

Auch wenn es kaum noch "richtige" Winter mit Eis und Schnee gibt, Winterreifen machen dennoch Sinn. Sie haben eine andere Gummimischung, die bei tieferen Temperaturen ihren Grip wesentlich besser aufrecht erhalten wie Sommerreifen. Als Grenze wird gerne +7°C angegeben, was aber natürlich nur ein grober Richtwert ist.
Wegen der weicheren Mischung verschleißen Winterreifen bei höheren Temperaturen schneller als Sommerreifen. Nennenswert erfahrbar ist das aber erst bei Temperaturen deutlich über +20°C. In diesem Bereich zwischen ca. +7°C und ca. +20°C ist es also vom Grip her relativ egal, ob man Winter- oder Sommerreifen drauf hat.
Für Fahrzeuge mit sehr geringer Fahrleistung kann es Sinn machen, das ganze Jahr nur mit Winterreifen zu fahren. Der höhere Verschleiß im Hochsommer schmerzt dann nicht, weil die Reifen ohnehin alle 6 bis 8 Jahre ausgetauscht werden müssen. Unabhängig vom Restprofil. Und es ist wesentlich besser und sinnvoller, im Sommer mit Winterreifen zu fahren, als im Winter mit Sommerreifen.

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